* 10.03.1923 in Dortmund; † 17.06.2000 in Dortmund
Biographie
Herkunft & Leidenschaft. Geboren in Dortmund faszinierte ihn schon früh die Malerei. Als 19jähriger in die Kriegsereignisse gerissen, hielt er seine Erlebnisse in Skizzen und Zeichnungen fest. Nach der Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft in Frankreich widmete er sich gezielt seiner Leidenschaft: der Malerei.
Studium in Hamburg & Karlsruhe. Ab 1946 studierte F.J.H. Schneider an der Hochschule der Bildenden Künste in Hamburg mit Horst Janssen & Vico von Bülow bei Professor Alfred Mahlau, Theo Ortner und Ivo Hauptmann. Von 1947 bis 1952 setzte er sein Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe fort. Zu seinen Lehrern zählten W. Grimm, Dr. Hermann Keil und vor allem Otto Laible.
Inspiration Frankreich. Seine Verbundenheit zu Frankreich wurde in Kindertagen durch die Familie und seine Großeltern in Elsaß-Lothringen geprägt und durch seine schrecklichen Kriegserlebnisse noch verstärkt. Auf eine der vielen Studienreisen nach Frankreich lernte F.J.H. Schneider auch seine spätere Ehefrau Angela kennen und lieben. Die Liebe zu Frankreich wuchs und blieb ein bestimmendes Merkmal seiner künstlerischen Biographie, die sich in einer Fülle von Bildern ausdrückte.
Kriegsreflexion & Stilprofilierung: Realist. Die Kunst nutzte F.J.H. Schneider für die Auseinandersetzung mit Krieg & Gewalt und die Verarbeitung seiner persönlichen Kriegs- und Unrechtserlebnisse. Beeindruckend hielt er das Gesicht des Schreckens - und seiner Hintergründe - fest.
Aufbruch ins Leben - farbstarke Harmonie! Nach der künstlerischen Gewaltreflexion konnte sich F.J.H. Schneider im Leben und im künstlerischen Ausdruck der Liebe zum Menschen und der Liebe zur Natur hingeben. Mit faszinierendem Einfühlungsvermögen zeigen viele seiner Landschaftsbilder eine ungewöhnlich farbstarke Harmonie und eine neue Interpretation des Lichts.
Entwicklung zum Symbolismus. Der Verzicht auf Schwarz, ein bewusstes Stilmittel von F.J.H. Schneider und zum Prinzip geworden, ermöglichte eine ganz besondere Leuchtkraft der Bilder. Er selbst bezeichnete sich als Realist der klassischen und chromatischen Palette für Portrait, Genre, Stilleben und Landschaft in Öl, Aquarell & China-Tusche. Ab Mitte der 70er Jahre reflektierte er verstärkt die expressionistischen Bezüge seines eigenen Stils und entwickelte ihn zum Symbolismus weiter. Insbesondere seine Portraits zeigen expressionistische Züge bis hin zum Symbolismus.
Internationales Engagement. International engagierte F.J.H. Schneider sich in der Bildenden Kunst. Er war Mitglied im Komitee der internationalen Akademie Leonardo da Vinci in Rom. Ebenso war er Mitglied der internationalen Akademie "Lutetia" und des akademischen Instituts in Paris sowie der internationalen Akademie "des Marches et d´Outre-Mer" in Saint-Jean-de-Luz.
Zwischen Beruf & Berufung. Zur Absicherung seiner Familie (5 Kinder) war F.J.H. Schneider als Studiendirektor für die bildenden Künste in Dortmund tätig. Seiner großen Leidenschaft, der Kunst, traute er nicht die erforderliche finanzielle Sicherheit für seinen Lebensunterhalt zu. Dieser, für ihn schwere Kompromiss, begleitete ihn bis zum Lebensende. Trotz des eingeschränkten Zeitraumes für seine künstlerische Tätigkeit entfaltete F.J.H. Schneider eine aussergewöhnliche künstlerische Palette mit über 700 Gemälden und 1.000 Zeichnungen.
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